Auch Knower Bowl IV geht an die Walldorf Wanderers. Seitdem das Turnier auf der neuen Kelkheimer Anlage ausgetragen wird, haben die Wanderers den Pokal immer mit nach Hause genommen. Am Sonntag setzte es allerdings die erste Niederlage auf dem Lizzards Feld. Gegen die Mainz Warriors kam die Offense nicht in die Gänge und das Match ging 6-0 verloren. Die Punkteflaute glichen die Wanderers im Rest des Turniers aber mehr als aus und erzielten über die restlichen vier Partien 197 Punkte. Entdeckung des Turniers war aus Walldorfer Sicht Safety Tim Hochstein, der sieben Interceptions fing und vier davon in die Endzone trug. Hoffentlich wird er bei Rhein-Main-Bowl XX in Wiesbaden am kommenden Samstag an diese sensationelle Leistung anknüpfen.

 14101950_10155071384744688_1594621360_n

Bei der Siegerehrung: von links Thorsten Grom, 
David Knower und Benjamin Klever.

Hilflos saß New England Patriots Quarterback Tom Brady im Jahr 2002 vor einem Playoffspiel gegen die Oakland Raiders in seinem Auto. Um ihn herum Stau  wegen Schneesturm und nur noch eine Stunde bis Kick-off. Damals rettete ihn eine Polizei-Eskorte aus der Situation, Brady kam gerade noch rechtzeitig zum Kick-off und die Patriots gewannen das Spiel. Den Luxus einer Polizei-Eskorte hatte Wanderers Quarterback Benjamin Klever am Wochenende nicht. Zum Glück gab es auf dem Weg vom Flughafen Hahn nach Kelkheim aber auch keinen Stau. In voller Montur sprang er wenige Minuten vor Start des zweiten Spiel des Tages aus dem Auto und eilte aufs Feld. Ohne Warm-up führte er sein Team gegen die Kelkheim Lizzards gleich im ersten Drive zum ersten Walldorfer Touchdown des Turniers. Klever: „Ich hab mich dann aber vor dem zweiten Drive ein bisschen eingeworfen.“

14111859_10155071383614688_195441882_n

Nach einer engen ersten Halbzeit gewannen die Wanderers das Spiel gegen die Lizzards. Wie aus dem Nichts entstand dabei die entscheidende Szene, mit der sich die Wanderers entscheidend absetzten. Wenn Lizzards Quarterback Andreas Hufer seinen Receiver Stefan Buch auf einer 10-Yard-Out-Route oder einem Hook anspielt, ist der Pass nur selten zu verteidigen. Zu routiniert und präzise sind die Bewegungsabläufe der beiden. Umso überraschter schauten die Wanderers, als ihr neuer Safety Tim Hochstein (Foto rechts) volles Risiko ging und bei einem solchen Pass vor den Receiver hechtete. Nicht nur das, er fing den Ball sogar ab und gab ihn erst in der Kelkheimer Endzone wieder aus der Hand. In den weiteren Partien wiederholte er das Kunststück mehrfach. Ein Wiesbadener meinte am Ende nur: „Wo habt ihr den Herkules denn her?“

Im Finale gelang dann auch die Revanche gegen Mainz. Nach einem erneut schwachen Start mit mehreren Interceptions der Wanderers Offense, drehte das komplette Team noch einmal auf und ließ beim 47-6-Erfolg nichts anbrennen. Der Pokal fuhr am Ende natürlich mit Tim Herkules nach Hause.