2015


Mit einem dritten Platz beim Snow Bowl starten die Wanderers in die Hallensaison. Somit konnten die Walldorfer den Titel beim Hallenklassiker in Ilmenau nicht verteidigen. Zu viele Fehler kosteten dem Team im Halbfinale gegen Daves Dawgs aus Nürnberg den Finaleinzug. Coach Carsten konnte der Platzierung auf dem Treppchen aber auch Positives abgewinnen: „Durch Absagen einiger Stammspieler hatten wir die Möglichkeit, unserem Nachwuchs wichtige Spielminuten zu geben.“ Die deshalb fast komplett neu zusammengesetzte Defense habe besser als erwartet funktioniert, während die Offense ihr gewohnt starkes Niveau abermals unter Beweis stellte. Weiter geht es am 14. März beim PeeWee Bowl in Nürnberg.  Ende März stehen dann die Deutschen Hallenmeisterschaften in Bremerhaven an.

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Man nehme eine unnötige Strafe in der Defense, einen kassierten Touchdown durch schlechte Verteidigung kurz vor der Halbzeit und eine Interception in der zweiten Halbzeit. Das war im Halbfinale gegen Daves Dawgs für die Wanderers das Rezept für Disaster. Angefangen hatte es alles gewohnt gut. Die Offense brachte im ersten Drive gleich einen Touchdown auf die Anzeigetafel. Die Defense hatte mit den schnellen Nürnberger Angriffen jedoch ihre Probleme und ließ ebenfalls Punkte zu. Nach der erneuten Walldorfer Führung hatte die Wanderers Verteidigung dann die Chance einem vierten Versuch und lang vom Feld zu kommen. Als der Pass unvollständig zu Boden fiel, war die Frude bereits groß. Doch eine Strafe wegen eines regelwidrigen Sprungs bescherte den Nürnbergern einen neuen ersten Versuch.

Kurz vor der Halbzeit waren dann noch vier Sekunden auf der Uhr. Zeit für einen letzten Nürnberger Passversuch. Durch einen Fehler in der Verteidigung stand ein Receiver völlig frei in der Endzone und die Dawgs glichen das Spiel aus. Das erhöhte im zweiten Durchgang den Druck auf die Offense. Einmal konnten die Walldorfer noch Punkten. Aber als dann ein Pass kurz vor der Endzone in den armen eines Nürnberger Verteidigers landete, war das Spiel schon fast entschieden. Denn dem darauf folgenden Nürnberger Touchdown samt Extrapunkt hatten die Wanderers dann nicht mehr entgegen zu setzten. Endstand 19-20.

Im Spiel um Platz 3 gegen die Werratal Salt Kings rotierten beide Teams kräftig durch, um jungen Spielern Spielzeit zu geben. Die Wanderers ließen aber nichts anbrennen und setzten sich mit 26-6 durch.

Ergebnis-Ticker: WW-Berlin Adler 32-0 +++ WW-Augsburg Rooks 26-19 +++ WW-Ilm Oldstars 28-6 +++ WW-Leipzig 33-13 +++ WW-Ilmenau Roosters 27-13 (Viertelfinale) +++ WW-Daves Dawgs 19-20 (Halbfinale) +++ WW-Werratal Salt Kings (Spiel um Platz 3) 26-6

Das neue Jahr ist da und die Wanderers greifen wieder an! In der langen Winterpause zehrte das Team vom erfolgreichen Pink Bowl in Den Haag, aber jetzt stehen endlich neue Aufgaben an: In zwei Wochen geht es zum Snow Bowl nach Ilmenau. Das Turnier ist wieder hochkarätig besetzt und verspricht, ein guter Start ins Flagfootball-Jahr 2015 zu werden. Es folgen weitere Hallenturniere und die Deutsche Indoor Meisterschaft bevor der Champions Bowl im Mai zum ersten Mal in Walldorf gastiert. Kurz danach folgt dann auch schon Big Bowl IX im Juni. Bei all diesen Höhepunkten wird jedoch ein wichtiger Teil der Wanderers Offense nicht mehr dabei sein.

IMG_2843~2Auf dem Weg zum First Down: Sebastian Schütt. Hier bei der Deutschen Hallenmeisterschaft 2013. Damals mit der Nummer 47, statt seiner 10.

Wide Receiver Sebastian Schütt hat das Team aus beruflichen Gründen im Herbst in Richtung Norddeutschland verlassen. Schütt, der knapp drei Jahre lang hervorragenden Flagfootball in Walldorf spielte, bescherte den Wanderers im vergangenen Jahr ein besonderes Highlight, wie Bericht zur Deutschen Hallenmeisterschaft zu lesen ist:

„Dann der erste Schockmoment für Walldorf: Klever versucht unter Druck im Lauf nach rechts einen Pass auf Receiver Christopher Hippmann anzubringen. Aber Hufer springt dazwischen und trägt den Ball in die Endzone. 24-13 für Kelkheim. Der Walldorfer Quarterback ist angezählt – so könnte man denken. Doch tatsächlich zählt er selbst nur die wenigen Sekunden, die ihm bleiben, um sein Team vor der Halbzeit wieder ins Spiel zu bringen. Und tatsächlich: Im seitwärts Rennen hievt er einen Pass über das ganze Feld in die Arme von Sebastian Schütt, der in die Endzone rennt. Mit Extrapunkt steht es nur noch 24-20 für Kelkheim.“

bastiDer Ausgang ist bekannt. Die Wanderers holten im vergangenen Jahr nach langer Pause den Hallentitel zurück nach Walldorf. Für Sebastian Schütt (Foto rechts) war es einer der schönsten Momente seiner Wanderers-Karriere. Wobei es für ihn viele schöne Erinnerungen an die Wanderers gibt: „Einen besten Moment zu finden ist gar nicht so leicht. Was meine eigene Leistung angeht, denke ich am ehesten an die Hallenmeisterschaft 2014, wo ich im Finale drei Touchdowns für uns erzielen konnte. Aber die zwei Big Bowls waren natürlich absolute Highlights und das Turnier in Ilmenau fand ich auch ganz groß, weil wir da die hervorragenden Anpassungen von Coach Carsten umsetzen konnten und richtig schön zusammengespielt haben.“

Ein großes Lob für den Trainer, der die Anerkennung nur zurückgeben kann: „Basti hat sich sofort in das Team integriert. Es hat sich direkt so angefühlt, als wäre er schon Jahre dabei. Auch sportlich konnte er, besonders durch seine Vielseitigkeit, den Wanderers auf Anhieb weiterhelfen. In der Offense hatte er sich bereits nach kürzester Zeit seine Startingposition gesichert. Durch seine Tackle – Erfahrung könnte er aber auch in der Defense aushelfen.“ Es wird schwer, die Leistung von Sebastian Schütt zu ersetzen. Das weiß auch der Coach: „Seinen Verlust können wir nur gemeinsam auffangen und unseren neueren, jüngeren Spielern helfen, sich weiter so gut zu entwickeln, um sich in die Starting Formation der ersten Mannschaft zu spielen.“

Was wird Schütt am meisten vermissen? „Auf Turniere zu fahren und im Finale die Lizzards zu besiegen.“ Gute Antwort! Die Wanderers wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er mal wieder in Walldorf vorbeischaut.

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