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Die Green Bay Packers gewannen Super Bowl I und II, die damals noch AFL-NFL World Championship Games hießen. Im dritten Jahr der Liga mussten sie ihren Titel abgeben. Dieses Schicksal haben die Walldorf Wanderers in der Deutschen Flag Football Liga (DFFL) eindrucksvoll abgewendet. Im Finale schlugen sie im dritten Jahr in Folge ihren Rivalen Kelkheim Lizzards mit 47 zu 31 und bleiben einziger Champion der Liga. Der Weg dahin war wie im vergangenen Jahr mit Verletzungen, einem engen Halbfinale und Plays in der letzten Sekunde gespickt. Zuvor hatten die Walldorfer während der regulären Saison 46 Punkte gesammelt, was in diesem Jahr für Platz 7 in der Gesamttabelle reichte. 2017 waren sie als Neunter in den Finaltag gestartet. Dieser fand erstmal nicht in Walldorf, sondern im Heinrich-Germer-Stadion zu Magdeburg statt.

Foto Credit: ASC Magdeburg

Die Ausgangslage

Ähnlich wie in der Vorsaison verlief die Vorbereitung auf das Finale holprig. Verletzungen und Abwesenheiten durch Urlaub verhinderten optimale Trainingsbedingungen in den Wochen vor dem Finale. Zu Gute kam den Wanderers erneut, dass ihre Schlüsselspieler um Quarterback Benjamin Klever kurz zuvor international erfolgreich und somit gut eingespielt waren. In Angriff wie Verteidigung konnten Coach Carsten und Klever bei der Nominierung des Kaders aus den Vollen schöpfen. Das war auch nötig, denn mit den Kelkheim Lizzards, Munich Spatzen, Mainz Legionaries und Forcke Legends hatte sich in dieser Saison eine Gruppe starker Teams herauskristallisiert, die den Wanderers ihren Titel streitig machen wollten.

Das Ergebnis

Eine souveräne Titelverteidigung. Auch im dritten Anlauf lieferte Walldorfs Offense mit Allstar-Flair ab und legte sogar noch eine Schippe drauf. Zur wohl bekannten Klever-Achenbach-Connection gesellte sich mit Matze Bieniek und Michi Bell ein harter 1-2-Punch auf der Center-Position. Der nach seiner schweren Verletzung wieder genesene Rick „Flying Dutchman“ Oppermann ließ sich auch von Stollenabdrücken auf der Nase und harten Bremsmanövern mit seinem Gesicht auf dem Rasen nicht von seinem Siegeszug durch gegnerische Endzonen abhalten. In seiner gewohnt lässigen Art streute zudem Marian „Finsterwalder“ Becker seine Touchdowns ein. In der Verteidigung brachte ein neues Spielsystem die Verteidigung in die Höhen des Himmels über den Wolken.

Der Aufreger des Spieltags

Das Halbfinale gegen die Forcke Legends war wie im vergangenen Jahr heiß umkämpft. Beide Teams punkteten fast im Gleichschritt. Kurz vor der Halbzeit hatte dann Matze Bieniek die Chance, sich mit einem spektakulären Catch in die Touchdown-Liste einzutragen. Kurz hinter der Goal-Line sicherte er den Ball mit beiden Händen. Doch dann nahm das Unglück sein Lauf: Bei der Landung verstolperte der Center sich mit einer Art Doppelhüpfer im Rasen und taumelte in Richtung Seitenaus, wo er den Ball fallen ließ, regungslos liegen blieb und sich das linke Knie hielt. Später sollte sich bestätigten, was viele bereits befürchteten: Das Kreuzband und weitere Bänder im Knie waren gerissen. Zu allem Überfluss gab der Schiedsrichter den Touchdown nach Beratung mit seinen Kollegen nicht. Gute Besserung, Matthiaaaaas!

Der verrückteste Spielzug

Ist die Zeit auch knapp, der Weg zur Endzone auch weit, sie sind stets für dich bereit: Klever und Achenbach hatten kurz vor der Halbzeit im Halbfinale gegen die Forcke Legends nur zehn Sekunden, um auf einen Touchdown der Legends zu antworten. Am Ende ging es der Defense schlecht. Gerade hatten die Legends mit einem emotionalen Touchdown zum 21-zu-21 ausgeglichen, als die Wanderers Offense noch einmal vor der Pause auf das Feld kam. Die Legends stellten sich tief auf, um die Walldorfer Angreifer in nahe der Endzone zu erwarten. Doch es kam, wie es kommen musste. Denn Benny und Fabi machen jeden Score was sie auch tun, die Defense hat nie Zeit sich auszuruhn. Nach einem kurzen Zucken mit der Hüfte, um den Blitzer aussteigen zu lassen, schickte Klever den Ball auf seine Reise in die linke hintere Ecke der Endzone in Richtung Nummer 21. Denn er weiß, Fabi fängt jeden Ball, dank seinem Mut, wird am Ende alles gut. So auch diesmal und es stand 28-21 zur Halbzeit.

Der beste Wanderer

Was der Ben für die Offense ist, ist der Jerry für die Defense: Jerry Saxon hat Eis in den Venen und zeigte das am Ende des Halbfinals, einem Knackpunkt für die Wanderers in diesem Turnier: Forcke ist auf 41-34 heran gekommen und arbeitet mit wenig Zeit auf der Uhr am erneuten Ausgleich. Beim zweiten Versuch der Legends in der Hälfte der Wanderers wechselt Saxon kurz vor dem Snap auf die rechte Seite und übernimmt im Lauf die Deckung der blitzschnellen #20. Ein hoher Pass fliegt in die linke Ecke der Endzone, doch Saxon schlägt in weg. Beim vierten Versuch sind es noch etwa zehn Meter bis zur Endzone. Wieder sprintet ein Forcke-Receiver in Richtung linker Seite der Endzone. Kurz vor der Auslinie fängt er den Ball, doch Saxon schlägt ihm das Ei in der gleichen Bewegung aus den Händen und entscheidet somit das Spiel.

 

Herzschlagfinale. Verletzungen. Große Rückstände. Ein Quarterback der Defense spielt. Ein Hail-Mary-Pass. Viele Hindernisse waren zu überwinden und kreative Lösungen zu finden, aber die Walldorf Wanderers haben ihren Titel in der Deutschen Flagfootball Liga (DFFL) verteidigt. Auf ihrem heimischen TGS-Sportplatz schlugen sie ihre Rivalen Kelkheim Lizzards erneut denkbar knapp. 38-35 zeigt der Score am Ende nachdem die Walldorfer anfangs einem 0-14-Rückstand hinterher laufen mussten. Nur als Neunter in der Gesamttabelle waren die Wanderers in den Finaltag eingezogen. Davon ließen sie sich aber nicht irritieren und zeigten am wichtigsten Tag der Saison die nötige mentale Stärke, um die Meister-Schale ein weiteres Jahr nach Walldorf zu holen.

Die Ausgangslage

Die Walldorfer humpelten in diesen Finalspieltag. Anders als im vergangenen Jahr, wo man mit einem fast vollen Kader und einem Turniersieg in Wiesbaden im Rücken ins DFFL-Finale starten konnte, war die Vorbereitung in diesem Jahr schwieriger. Zu den Verletzungen von Tim Hochstein und Chris Hippmann kamen die Abwesenheit von Andreas Schneider, Vasili Kartselos (bis zum Viertelfinale) aus persönlichen Gründen hinzu. Zudem mussten die Wanderers in den ersten Spielen verletzungsbedingt auf Marian Becker verzichten. Coach Carsten hatte also zusammen mit Team-Manager Benjamin Klever alle Hände voll zu tun, die Lücken zu schließen. Durch die tolle Entwicklung der DFFL in diesem Jahr war außerdem das Starterfeld deutlich stärker als noch im Finale 2016. Zu Gute kam den Wanderers die Fitness und Stärke ihrer Nationalspieler Achenbach, Bieniek, Kartselos und Klever, die gerade erst von der Europameisterschaft zurückgekehrt und dementsprechend gut im Rhythmus waren.

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Das Ergebnis

Titel verteidigt. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Aber der Weg dahin war einerseits erwartet steinig, andererseits haben es sich die Wanderers das Leben öfters selbst unnötig schwer gemacht. Besonders der Start in das Turnier war kein Ruhmesblatt. Das wichtigste an diesem Tag war die mentale Stärke des Teams. Egal wie tief die Löcher waren, in die es sich mehrfach eingegraben hatte: Alle blieben ruhig und kletterten gemeinsam wieder heraus. Besonderen Antrieb gab dabei, wie man es vom Wanderers-Captain kennt, Benjamin Klever, der seine Mitspieler mit viel Energie antrieb. Auch wenn dies bedeutete, selbst als Verteidiger auf dem Platz zu stehen. Die Balance zu Klevers Hochspannung gab Coach Carsten als Ruhepol, der wiedereinmal sein gutes Auge für die richtige Lösungen in schwierigen Situationen unter Beweis stellte. Somit ist es am Ende das optimale Ergebnis. Ein Ergebnis, das den Wanderers auch das Ticket zum Champions Bowl 2018 löst.

Die entscheidenden Momente

Die Hoffnungen der Wanderers trieben bewusstlos im Wasser, als im Viertelfinale gegen München nichts zusammenlief. Besonders in der Verteidigung wirkte der Titelverteidiger hilflos. Dann kam Benjamin Klever als Safety auf das Feld und stabilisierte seine Seite. Auf der anderen Seite patrouillierte weiter Marathon-Mann Fabian Achenbach. Die Münchener versuchten es dann mit einigen Pässen über die Mitte. Einen davon pflückte Jonathan Vorrath, später schnappte sich Phil Saalbach einen weiteren. Am Ende überlebten die Wanderers den Thriller gegen München mit 47-40. Fleißig selbst in den Fuß schossen sich die Wanderers dann erneut im Finale. Verteidigung Marke Scheunentor erlaubte 14 Punkte in folge und die Offense steuerte eine Interception zum Fehlstart bei. Bei der Ehre gepackt gingen beide Mannschaftsteile dann zu Werke. Erst eilte Fabian Achenbach an der allen Verteidigern vorbei und fing mutterseelenallein einen Lob-Pass von Benjamin Klever in der Endzone. Dann überraschte Jonathan Vorrath seinen Gegenspieler und fing einen kurzen Pass ab, worauf die Walldorfer Offense abermals punktete. Damit waren die Wanderers zurück im Spiel.

Der Aufreger des Spieltags

Spät im Halbfinale gegen die Forcke Legends stieg Receiver Rik Oppermann in der Endzone in die Höhe, um einen weiteren Touchdown für Walldorf zu sichern. Zwei Verteidiger nahmen Kontakt auf und Oppermann schleuderte unkontrolliert zu Boden. Er landete auf seiner linken Schulter und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Die spätere Untersuchung im Krankenhaus zeigte ein gebrochenes Schlüsselbein. Gute Besserung, Rik!

Der verrückteste Spielzug

Kurz vor der Halbzeit im Halbfinale blieben nur wenige Sekunden für die Walldorfer Offense auf der Uhr. Der Ball lag an der Fünf-Yard-Linie und es war somit noch das gesamte Feld zu überbrücken. Klever sagte einen langen Pass in die Endzone an. Receiver Marian Becker gab den Hinweis: „Ich warte auf den Abpraller.“ Dann der Snap. Um Zeit zu gewinnen bis seine Receiver die gegnerische Endzone erreichten, lief Klever rückwärts in die eigene Endzone. Noch ein Blick zurück, um sicher zu gehen, dass er nicht hinter ins Aus tritt. Dann ließ er den tiefen Pass los. Zwar war es dann nicht Marian Becker, sondern Matthias Bieniek, der den Ball fing, aber die Vorhersage eines Abpraller blieb dennoch korrekt.

Der beste Wanderer

Receiver. Safety. Auch mal Blitzer. Manche Spieler haben eigentlich keine Position, sie sind einfach Footballspieler. Das gilt für keinen mehr als für Fabian Achenbach. Auch am DFFL-Finaltag rief er wieder eine Marathon-Leistung ab, spielte in Angriff und Verteidigung bis auf wenige Snaps durch. Dabei fing er Touchdowns genauso gerne wie Interceptions, obwohl ihn mehrere Verletzungen plagten. Im Angriff ist Fabi wie ein Späti in Berlin: Einfach immer offen.

Und sonst?

Teilzeitkraft des Tages ist Vasili Kartselos. Arbeitsbedingt erst zur zweiten Hälfte des Viertelfinales gegen München angereist, zeigte er sofort seine Klasse: Mit einem Sack beendete er das Spiel. Im Finale verstärkte er dann die Defense auf seiner Safety-Position und half nach Rik Oppermanns Verletzung in der Offense aus.

Die Walldorf Wanderers werden auch in diesem Jahr das Finale der 5er Deutschen Flag Football Liga (5er DFFL) ausrichten. Kurz vor BIG BOWL XI, Europas größtem Flag Football Turnier, erreichte die Wanderers die frohe Botschaft vom American Football Verband Deutschland (AFVD). Walldorf wird somit den Final-Spieltag auch in der zweiten Saison seit Gründung der Liga ausrichten. 2016 gelang den Wanderers auf eigenem Platz der Titelgewinn. Diesen Schwung wollen sie auch in die zweite Auflage des Turniers mitnehmen.

dffl_logo2„Wir freuen uns über die Möglichkeit, dieses tolle Event erneut ausrichten zu dürfen“, sagte Benjamin Klever, 1. Vorsitzende der Abteilung Flag Football in der TGS Walldorf 1896 e.V. und gleichzeitig Team-Kapitän. „Herzlichen Glückwunsch an die Walldorf Wanderers für den Zuschlag seitens des AFVD-Präsidiums. Wir wünschen viel Erfolg bei der Ausrichtung“, sagte der AFVD-Präsident Robert Huber.

Gespielt wird auf der Anlage der TGS Walldorf an der Okrifteler Straße am Samstag, 23. September. Es qualifizieren sich die ersten der vier regionalen Gruppen der 5er DFFL sowie weitere Teams aus den Top 12 der Liga.

Die Walldorf Wanderers sind der erste Meister in der Geschichte der Deutschen Flag Football Liga 5 gegen 5 (DFFL). In einem hochdramatischen Finale setzten sie sich am Samstagabend gegen ihren Rivalen Kelkheim Lizzards mit 39-36 durch. Der Sieg war die Krönung eines erfolgreichen Finalspieltags, den die Wanderers mit vielen Helfern ausrichteten. Neben den aktiven Spielern legte auch der Rest des Teams fleißig Hand an, um einen reibungslosen Ablauf der Spiele auf drei Feldern sicherzustellen. Auch die Versorgung mit Kaffee, Kuchen, Grillgut und Salaten stand wie eine Eins. Zudem hatte die Sonnabend GmbH aus Mörfelden-Walldorf wie bereits beim Big Bowl für eine starke Internetleitung am Platz gesorgt. Dadurch war es möglich, die Spiele sowohl auf YouTube in HD als auch auf Facebook live zu streamen.

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Pure Freude: Wanderers mit Meister-Shirts im Konfetti-Regen.

Kurz vor dem Start des Finales stürmten alle Wanderers plötzlich weg vom Feld in Richtung Zuschauerbänke. Dort staunte Christopher Hippmann nicht schlecht, als ihm Quarterback Benjamin Klever sein Trikot mit der Nummer 6 in die Hand drückte und er vom gesamten Team für ein Foto umringt wurde. Der verletzte Receiver war wenige Tage zuvor am Knie operiert worden und wird für längere Zeit ausfallen. Er ist mit seiner Schnelligkeit ein wichtiger Teil des Walldorfer Angriffs. Die Verletzung hatte er sich beim Turniersieg in Wiesbaden zugezogen. Jetzt unterstützt er das Team von der Seitenlinie und arbeitet hart an seinem Comeback.

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Geste für Nummer 6: Das Team um den 
verletzten Chris Hippmann (blaues Shirt).

Wie das mit dem Comeback funktioniert, zeigten die alten Rivalen aus Kelkheim und Walldorf dann im Finalspiel. Walldorf erwischte den besseren Start und sprintete in der ersten Hälfte zu einer zweistelligen Führung. Das ließen die routinierten Kelkheimer aber nicht auf sich sitzen und bestraften einige Walldorfer Fehler in der Folge eiskalt. Erst gelang es ihnen eine misslungene Übergabe in der Wanderers Verteidigung für einen Touchdown auszunutzen. Stark verbessert nach seiner Verletzungszeit zeigte sich dabei Andreas Hufer. Der Veteran auf der Kelkheimer Quarterbackposition ist nach seiner schweren Handverletzung endgültig zurück und hat wieder seinen gewohnten „Zip“ auf dem Ball. Die Pässe waren zum Leidwesen der Wanderers entsprechend präzise und schwungvoll. Auch die Wanderers Offense bekleckerte sich danach nicht mit Ruhm als sie den Ball den Kelkheimern in die Arme spielte. Die komfortable Führung war dahin und man lag zur Halbzeit mit nur einem Zähler in Front.

In der zweiten Hälfte wurde es dann schlimmer bevor es besser wurde. Die Kelkheimer nahmen den Schwung mit und gingen in Führung. Ganz still wurde es dann an der Walldorfer Seitenlinie als Hufer bei einem vierten Versuch kurz vor der Mittellinie zu einem langen Pass ausholte und tatsächlich in Kai Kristinus einen dankbaren Abnehmer in der Walldorfer Endzone fand. Zeit für Captain Comeback Benjamin Klever. „Auf Jungs, jetzt liegen wir schon ein bisschen hinten. Aber wir haben noch Zeit“, sagte er im Huddle. Mit Ruhe und Präzision führte er die Offense dann über das Feld. Der Touchdown zum Anschluss direkt zwischen die 2 und die 1 auf dem Trikot von Receiver Fabian Achenbach, der mit einem großen Grinsen in der Endzone auslief, gab der Defense die Gelegenheit, ihren Teil zum Comeback beizutragen. Sollten sie das Kelkheimer First Down nicht verhindert, wäre das Spiel vorbei. Coach Carsten stellte noch einmal um und war mit zwei Time-outs ausgestattet.

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Auf dem Weg in Richtung Endzone: Matthias Bieniek.

Dann ging es los. Erster Pass kurz, Flagge gezogen. Time-out. Zweiter Pass kurz, Flagge gezogen. Time-out. Dritter Pass lang, aber unvollständig. Uhr steht. Vierter Versuch und etwa zehn Yards trennen die Wanderers vom Knock-out. Dann der Snap. Hufer visiert Kristinus auf der linken Seite an und feuert den Ball raus. Doch dieser findet nicht sein Ziel und der Walldorfer Anhang rastet aus. Doch jetzt heißt es: Fokus! Die Wanderers liegen immer noch mit drei Punkten zurück. Receiver Jonathan Vorrath gibt im Huddle das Ziel aus: „Jetzt ein Championship Drive, Jungs!“ Das lässt sich Captain Comeback mit der 23 nicht zweimal sagen. Im letzten Play des Drives führt er den Faden ins Nadelöhr: Nur ein enges Fenster zwischen Verteidigern und Seitenlinie genügt Klever, um den Ball in die Hände von Matthias Bieniek zu lupfen. Der rennt den Rest des Weges bis in die Endzone. Walldorf vorne, Stimmung gut.

28 Sekunden stehen auf der Uhr, als die Kelkheimer bei einsetzender Dunkelheit ihren letzten Drive starten. Ebenfalls mit zwei Time-outs ausgestattet behalten sie die Ruhe und marschieren methodisch über das Feld. Dann der Showdown vor der Walldorfer Endzone: Die Uhr steht bei 4 Sekunden. Time-out! „Defense, noch 4 Sekunden bis zur Meisterschaft. Gebt uns diese 4 Sekunden“, ruft Coach Carsten, der noch einmal auf das Feld geeilt war, um seine Spieler zu fokussieren. Dann das letzte Play. Fabian Achenbach denkt sich auf seiner linken Safety-Position: „Auf meine Seite kommt der eh nicht. Zu tausend Prozent bekommt Peter jetzt Arbeit.“ Peter Rehfeld ist der rechte Safety und wurde erst kurz zuvor eingewechselt. Dann startet das Play. Hufer guckt sich kurz um, wählt dann aber schnell Rehfelds Seite und legt den Ball in die hintere Ecke der Endzone. Doch das Leder verfehlt die Hände des Receivers und das Walldorfer Comeback ist perfekt. Es folgt orangefarbener Freudentaumel vor der untergehenden Sonne.

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Mit der Meisterschale: Jonathan Vorrath und Meister-Coach Carsten (Wolf)

Die Walldorf Wanderers richten am kommenden Samstag das erste Final-Turnier in der Geschichte der offiziellen Deutschen Flag Football Liga (DFFL) aus. Die Liga unter dem Dach des American Football Verbands Deutschland (AFVD) feiert an diesem Tag eine erfolgreiche erste Saison. Damit ist der Sport Flag Football endgültig im deutschen Breitensport angekommen. Auf der Homepage wird es alle aktuellen Ergebnisse direkt nach den Spielen geben. Außerdem bieten die Wanderers auf YouTube einen Live-Stream an und unterstützen auch die DFFL mit einem Live-Stream auf der Facebookseite der Liga.

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Seit Mai kämpfen bundesweit 29 Teams in fünf Gruppen um die Qualifikation für dieses Final-Turnier. Qualifiziert haben sich 12 Teams, die am Samstag in drei Gruppen den Titel unter sich ausspielen sollten. Ein qualifiziertes Team wird nicht antreten können und da sich kein Ersatz gefunden hat, werden tatsächlich nur 11 Teams starten. Der Spielplan:

Uhrzeit Runde Feld Heim Ergebnis Auswärts
10:00:00 1 1 Ilmenau Ilmroosters Frankfurt Purple Flags
2 Uni Würzburg Berlin Adler
3 Walldorf Wanderers Doppel H 040 Digga
11:10:00 2 1 Kelkheim Lizzards Augsburg Rooks
2 Berlin Adler Doppel H 040 Digga
3 Uni Würzburg Walldorf Wanderers
12:20:00 3 1 Frankfurt Purple Flags Kelkheim Lizzards
2 Augsburg Rooks Ilmenau Ilmroosters
3 Nürnberg Rams Dortmund Devils
13:30:00 4 1 Doppel H 040 Digga Uni Würzburg
2 Walldorf Wanderers Berlin Adler
3 Werratal Salt Kings Nürnberg Rams
14:40:00 5 1 Kelkheim Lizzards Ilmenau Ilmroosters
2 Frankfurt Purple Flags Augsburg Rooks
3 Dortmund Devils Werratal Salt Kings
15:50:00 Playoff 1 1 1. Gruppe 1 schlechterer 2. Gruppe 2/3
Playoff 2 2 2. Gruppe 1 besserer 2. Gruppe 2/3
17:15:00 HF 1 1 besserer 1. Gruppe 2/3 Gewinner Playoff 2
HF 2 2 schlechterer 1. Gruppe 2/3 Gewinner Playoff 1
18:25:00 Finale 1 NA NA
Platz 3 2 NA NA